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Hallia Venezia

Schwäbisch Haller Fastnacht 16.02.2020

Schwäbisch Hall ist eine gemütliche Stadt, Hetze ist in den historischen Altstadtgassen mit ihren schönen alten Häusern nicht zu verspüren. Und so ist auch der Karneval in dieser Stadt etwas Gemächliches und Schönes.

Bevor landauf, landab das große Faschings- und Fasnettreiben beginnt, schreiten ca. 150 Maskenträger in fantasievoll gestalteten Gewändern durch die Straßen der Altstadt und stellen sich an vielen anderen Plätzen dem Publikum vor: ein farbenfrohes, stilles Fest für die Sinne. Die Nachbildung des schon im Mittelalter prunkvollen venezianischen Karnevals ist dabei noch eine junge Tradition und hat erst 1998 Einzug in Schwäbisch Hall gehalten.

Das Fest wird mit viel Kreativität vom Verein Hallia Venezia organisiert und zieht Tausende Besucherinnen und Besucher in die Stadt, darunter viel Fotografinnen und Fotografen. Auch dieses Jahr waren wieder vier Mitglieder des Fototreffs Rhein-Neckar dabei und haben sich bei dieser Mitmach-Maskerade für Jung und Alt von der schönen Kulisse und den traumhaften Masken inspirieren lassen.

Pfifferdaj in Ribeauvillé 2019

Der Pfifferdaj ist das größte und älteste Fest im Elsass und hat seinen Ursprung im 14. Jahrhundert.
Durch das Fest lässt man die alte Verbindung zwischen den Herren von Ribeaupierre und den von ihnen beschützten Pfeifern, Fiedlern und Dorfmusikanten fortleben.

Das diesjährige Motto des Festumzuges war die Reise des Marco Polo. Mit aufwendig dekorierten Wagen wurden die verschiedenen Stationen seiner Reise in Szene gesetzt.

In fantasievollen Kostümen mit aufwendigen Masken begleiteten hunderte Mitwirkenden die Motivwagen und nahmen die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in ein längst vergangenes Jahrhundert.

Hallia Venezia

Karneval auf Schwäbisch Haller Art ist die ruhige Karnevalsvariante aus Venedig.

Am Sonntag, acht Tage vor Rosenmontag, streifen ab 12 Uhr die Maskenträgerinnen und Maskenträger in ihren wunderschönen, fantasievollen Gewändern und Masken durch die Gassen der Altstadt.

Der venezianische Karneval ist ruhig und erhaben, nicht vergleichbar mit dem Fasching hierzulande.

Im anmutigen Maskenspiel werden Masken und Kostüme belebt, das Wesen der Maske wird dargestellt. Das Sprechen unter der Maske ist verpönt und die Geste wird zur Sprache.

Langsam schreiten die Akteure durch die Gassen, oft wird in einer Geste verharrt und Berührungen sind nur angedeutet.

Mehr als 100 Mitwirkende haben an diesem Sonntag die Altstadt von Schwäbisch Hall verzaubert.

Die Kostüme und Masken sind meist selbst entworfen und in mühevoller Handarbeit selbst hergestellt.

Schwäbisch-Alemannische Fastnacht

Das Brauchtum zur Fastnacht bezeichnet man im südwest-deutschen Raum als Schwäbisch-Alemannische Fasnet. Charakteristisch hierfür ist die Vermummung der Teilnehmer mit „Larven“ oder auch „Schemen“. So werden die Masken genannt, die meist aus Holz aber auch aus Stoff, Papier oder Ton bestehen.

Das einmal gewählte Kostüm wird für immer beibehalten, oft sogar über Generationen weitergegeben. Im Dezember 2014 wurde die schwäbisch-alemannische Fasnacht mit allen Formen und Bräuchen in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Endlich ging mein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, einmal bei der schwäbisch alemannischen Fasnacht dabei zu sein. Sigi, Claus und eine weitere befreundete Fotografin begleiteten mich.
In Überlingen besuchten wir den Nachtumzug. Ein schier endloses Heer von Hänsele bewegt sich durch die Altstadtgassen, begleitet von zahlreichen Guggenmusikern. Der Hänsele ist ein nobler Narr und juckt (hüpft) vom Franziskanertor hinab auf die Hofstatt, welche vom bengalischen Feuer  dämonisch angeleuchtet ist.

Am Sonntag zog es uns zum Umzug nach Elzach. Der Schuttig trägt einen roten Zottelanzug samt Schuttighut und Holzmaske. In der Hand trägt er meist den Hagenschwanz (Ochsenziemer) mit Saublodere (Schweinsblase) oder eine Streckschere. Angeführt vom schwarzen Teufelschuttig machen die Narren die Straßen unsicher.

Der Narrensprung in Rottweil beginnt mit dem Glockenschlag um 8:00 Uhr. Dann strömen hinter den Reitern, der Stadtkapelle und dem Narrensamen  die Rottweiler Narren durch das Schwarze Tor in die historische Innenstadt. Hu Hu Hu lautet der Ruf von Gschell, Biß, Schandle, Fransenkleid und Federahannes.

Zum Nachmittag zog es uns nach Schramberg zur Da-Bach-na Fahrt. In selbstgebauten, dekorierten Zubern fahren 40 Teams die Schiltach hinab. Unterwegs gibt es einige Schwierigkeiten zu überwinden und nicht selten finden sich die Teilnehmer im Wasser wieder.

Am Dienstag traten wir die Heimfahrt an. Schön war’s.

Elke Hilsberg