Archiv der Kategorie: Reisen

Venedig

Du lautlos dunkler Kanal,
Verlassene Bucht,
Uralter Häuser graue Flucht,
Gotische Fenster und maurisch
verziertes Portal!
Von tiefem Traum besiegt,
Vom Tode eingewiegt
Schläft hier die Zeit
Und alles Leben scheint so weit, so weit!
Hier will ich ganz allein
Durch alte Gassen gehn,
Bei Fackelschein
An Gondeltreppen stehn,
In blinde Fenster sehn,
Bang-glücklich wie ein Kind im
Dunkeln sein.

Hermann Hesse

Duisburg Reise – Teil 2

Altes Eisen und junges Grün
im
Landschaftspark Duisburg – Nord

Im August 2017 besuchten 7 Fotografen des Fototreffs für einen Tag das stillgelegte Eisenhüttenwerk in Duisburgs Norden, das 1994 als 180 Hektar großer Landschaftspark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Hochofenanlagen mit begehbaren Besucherplattformen, Erzlagerbunker, Gleis-Trassen, Gießhallen, Windrad, Klärbecken und Gasometer bieten vielfältige Fotomotive nicht nur bei Tageslicht, sondern auch bei Nacht, wenn die Industrieanlagen durch farbige Beleuchtung eindrucksvoll in Szene gesetzt werden. Bemerkenswert ist, dass sich neben dem Ensemble mit den Resten des Hüttenwerkes eine artenreiche Flora und Fauna entwickelt hat. Seit der Stilllegung des Werks findet eine Rückeroberung durch die Natur statt.

Industriekultur, Natur und ein faszinierendes Lichtspektakel bilden eine einmalige Parklandschaft und lassen bei jedem Hobbyfotografen das Herz höherschlagen.

Duisburg Reise – Teil 1

Tiger and Turtle – eine begehbare Achterbahn

An einem Wochenende im August 2017 besuchten 7 Fotografen des „Fototreff – Rhein – Neckar“ die Stadt Duisburg. Gleich am ersten Abend nahmen wir uns die Großskulptur „Tiger and Turtle“ vor, die 2010 von Heike Mutter und Ulrich Genth entworfen wurde.

Es war eine Herausforderung dieses Kunstwerk aus verzinktem Stahl mit einer Höhe von ca. 20 Metern fotografisch festzuhalten. Auf Gitterrosten als Stufen ist die Skulptur mit einer Gesamtlänge von 220 Metern begehbar, so dass sowohl Detailaufnahmen möglich sind, als auch Bilder von oben auf die umliegende Industrielandschaft. Besonders reizvoll ist das Fotografieren, wenn die Skulptur mit 880 Lampen an den Handläufen beleuchtet ist.

Nancy

Nancy, die wunderschöne Stadt im Herzen von Lothringen ist bekannt für ihr Weltkulturerbe.

Der Place Stanislas, der Place de la Carrière sowie der Place d’Alliance zählen zu diesem architektonischen Ensemble aus dem 18. Jahrhundert, welches die UNESCO bereits 1983 in ihre Liste aufnahm.

Ein Bummel durch die Altstadt Ville Vieille gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Die gepflasterten Straßen, kleinen Plätze, engen Gassen, gesäumt von hohen schmalen Häusern stammen aus dem Mittelalter und der Renaissance.

Die unglaubliche Vielfalt an Motiven lässt hier das Herz eines jeden Fotografen höherschlagen. Neben der Architektur gehört der französische Jugendstil, die Art-nouveau-Stilrichtung, zum kulturellen Erbe von Nancy.

Schwäbisch-Alemannische Fastnacht

Das Brauchtum zur Fastnacht bezeichnet man im südwest-deutschen Raum als Schwäbisch-Alemannische Fasnet. Charakteristisch hierfür ist die Vermummung der Teilnehmer mit „Larven“ oder auch „Schemen“. So werden die Masken genannt, die meist aus Holz aber auch aus Stoff, Papier oder Ton bestehen.

Das einmal gewählte Kostüm wird für immer beibehalten, oft sogar über Generationen weitergegeben. Im Dezember 2014 wurde die schwäbisch-alemannische Fasnacht mit allen Formen und Bräuchen in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Endlich ging mein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, einmal bei der schwäbisch alemannischen Fasnacht dabei zu sein. Sigi, Claus und eine weitere befreundete Fotografin begleiteten mich.
In Überlingen besuchten wir den Nachtumzug. Ein schier endloses Heer von Hänsele bewegt sich durch die Altstadtgassen, begleitet von zahlreichen Guggenmusikern. Der Hänsele ist ein nobler Narr und juckt (hüpft) vom Franziskanertor hinab auf die Hofstatt, welche vom bengalischen Feuer  dämonisch angeleuchtet ist.

Am Sonntag zog es uns zum Umzug nach Elzach. Der Schuttig trägt einen roten Zottelanzug samt Schuttighut und Holzmaske. In der Hand trägt er meist den Hagenschwanz (Ochsenziemer) mit Saublodere (Schweinsblase) oder eine Streckschere. Angeführt vom schwarzen Teufelschuttig machen die Narren die Straßen unsicher.

Der Narrensprung in Rottweil beginnt mit dem Glockenschlag um 8:00 Uhr. Dann strömen hinter den Reitern, der Stadtkapelle und dem Narrensamen  die Rottweiler Narren durch das Schwarze Tor in die historische Innenstadt. Hu Hu Hu lautet der Ruf von Gschell, Biß, Schandle, Fransenkleid und Federahannes.

Zum Nachmittag zog es uns nach Schramberg zur Da-Bach-na Fahrt. In selbstgebauten, dekorierten Zubern fahren 40 Teams die Schiltach hinab. Unterwegs gibt es einige Schwierigkeiten zu überwinden und nicht selten finden sich die Teilnehmer im Wasser wieder.

Am Dienstag traten wir die Heimfahrt an. Schön war’s.

Elke Hilsberg